Bodenmüdigkeit – was ist das?

Kennen Sie das? Sie haben Ihren neu erworbenen Rosenstrauch an einen optimalen Standort gepflanzt und ihn im Anschluss mit ausreichend Wasser und Dünger gepflegt, aber das Gewächs will einfach nicht gedeihen? Dann leidet das Stück Erde in Ihrem Garten vielleicht unter der sogenannten Bodenmüdigkeit.

Als Bodenmüdigkeit bezeichnet man das Phänomen, dass an Stellen, wo über mehrere Jahre dieselbe Pflanze gewachsen ist, eine neue Pflanze der gleichen Familie nur spärlich oder kaum gedeiht. Die Ursachen hierfür sind noch nicht genau erforscht. Bodenmüdigkeit tritt aber weltweit auf und ist nicht auf einzelne geografische Gebiete begrenzt.

Wenn trotz Düngung, optimalem Pflanzenschutz und einer ausreichenden Bewässerung das Wachstum stockt oder spärlich ausfällt, deutet dies auf Bodenmüdigkeit hin. Manchmal wachsen Pflanzen an dieser Stelle bereits nicht gut an oder das Gewächs geht komplett ein.

Besonders betroffen sind die sogenannten Rosengewächse. Dazu zählen nicht nur Edel-, Beet- oder Strauchrosen – zu dieser Familie gehören auch zahlreiche Zier- und Obstgehölze wie Apfel, Birne, Brombeere, Himbeere bzw. Steinobst und Kernobst, beispielsweise Kirschen.

Grundsätzlich scheint der betroffene Boden nicht mehr im Gleichgewicht zu sein. Wissenschaftler vermuten, dass entweder die Wurzeln der Vorgängerpflanze mit ihren Ausscheidungen den Boden vergiften oder sich schädliche Mikroorganismen angesiedelt haben, welche die Balance des Bodens stören. Botaniker sprechen davon, dass der Boden nicht „gar“ ist.

In einigen Fällen kann mit dem Einsatz von hochwertigem Kompost der Boden regeneriert werden. Eine komplette Regeneration kann aber mehr als 20 Jahre dauern. In diesem Fall haben Sie mehrere Optionen: Entweder Sie pflanzen das Gewächs an einem anderen Ort ein oder Sie tauschen die Erde des betroffenen Areals aus.

Aus eigener Erfahrung wissen wir zudem, dass eine bestimmte Art von Gründüngung den Zustand des Bodens maßgeblich verbessern kann. Pflanzen Sie Tagetes, die sogenannte „Gesundheitspolizei“ des Pflanzenreiches: Tagetes patula Nema Mix ab Ende Mai, Anfang Juni aussäen, mindestens 100 Tage stehen lassen und vor den ersten Bodenfrösten im Oktober kleinhäckseln und in den Boden einarbeiten.

Achten Sie bei einer Neubepflanzung unbedingt darauf, welche Pflanze vorher an dieser Stelle wuchs. Bei Unsicherheiten, welches Gewächs sich als Nachfolge eignet, wenden Sie sich gerne an unser Fachpersonal in der Baumschule.